Eine Einführung in die neue Klassifikationssystem unter pädagogischem Blickwinkel
Müssen wir Sorgen haben, dass alles das was wir uns in den letzten zwanzig Jahren mit der ICD-10 erarbeitet haben, nicht mehr viel Wert haben wird?
Ist die ICD-11 so revolutionär, dass wir ohne sie im Alltag der Wohn- und Werkstätten nicht mehr auskommen?
Die Ruhe in der Einführung der ICD-11 als Klassifikationssystem von Gesundheitsproblemen ist nicht nur trügerisch, sondern auch gefährlich!
Warum?
- Es sind doch immer noch die gleichen Gesundheitsprobleme und Beeinträchtigungen – eine Depression bleibt eine Depression und eine Intelligenzstörung bleibt eine Intelligenzstörung! Oder?
- Die gewohnte ICD-10 bleibt doch sowieso noch mindestens fünf Jahre gültig!
- Auch Ärzte sind sich offenbar noch nicht sicher in der Anwendung der ICD-11!
Dennoch, in der Auseinandersetzung mit der ICD-11 wird deutlich:
- in der ICD-11 sind Krankheiten und Beeinträchtigungen aufgenommen wurden, die es u.a. vor zwanzig Jahren noch nicht gab,
- in der ICD-11 gibt es neue Zuordnungen wie die Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), die von großer Bedeutung sind,
- in der ICD-11 sind bekannte Zuordnungen wie „geistige Behinderung“ neu definiert. Sind „Störungen in der Intelligenzentwicklung (ICD-11) noch das Gleiche wie bisher?
Offenbar ist es auch eine Frage, wie mit neuen Mehrfach-behinderungen, u.a. wie geistig beeinträchtigt und psychisch krank, umgegangen werden soll?
Inhalte:
- Es soll im Seminar Klarheit über das Neue in der ICD-11 geschaffen werden.
- Im Zentrum steht dabei, was in unserer Arbeit mit Menschen mit Behinderung von Bedeutung ist.
- Dabei ist einerseits die Wechselwirkung von ICD-11 und ICF von Interesse.
- Andererseits wird auch der Zusammenhang von ICD-11 und Körperfunktionen in der ICF für eine Begründung von Leistungen besprochen.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen dabei folgende exemplarische Beispiele:
- Die geistige Behinderung unter der Sicht der ICD-11.
- Die affektive Störung Depression als Form einer psychischen Erkrankung.
- Der frühkindliche Autismus, der mit der ICD-11 neu eingeordnet (ASS) ist und
- neue Krankheitsbilder am Beispiel der Online-Spielsucht
Letztlich geht es auch um Empfehlungen, wie die ICD-11 schrittweise in die alltägliche Arbeit der Wohn- und Werkstätten eingeführt werden sollte.
Methoden:
- Praxisorientiertes Kennenlernen der neuen ICD-11 und
- Auffrischen von Grundlagen der Arbeit mit Diagnosen und Körperfunktionen.
- Reflektion zur weiteren Arbeit mit typischen Diagnosen.
- Aufbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Anwendung von Diagnosen nach der ICD-11.
Ziel des Seminars
- Sie entwickeln neues Fachwissen im Klassifikationssystem von ICD und ICF.
- Sie lernen in Beispielen den Umgang mit Diagnosen nach ICD-11.
- Sie stärken ihr Selbstverständnis und entwickeln Grundlagen für die neue Einordung von Beeinträchtigungen in das System der individuellen Bedarfsermittlung.
Zielgruppe:
Leitungen, Pädagogische Fachdienste und Fachkräfte in der Behindertenhilfe, Helferinnen und Helfer in vorgenannten Arbeitsfeldern mit Berufserfahrung.
Teilnehmer: max. 15 Personen
Dozent: Dr. paed. Gert Heinicke
Preis: 169,00 € zzgl. der gesetzlichen MwSt
Ort: Online
Technik: Sie benötigen:
- einen PC oder Laptop,
- stabile Internetverbindung
- eine Webcam (bei Laptops eingebaut)
- Headset oder Kopfhörer
Ihre Anfrage für das Online-Seminar am 29.01.2025 von 09:00-15:30 Uhr
Anmeldeschluss: 15.01.2025